Keine Jobs mehr bei der deutschen Presse, weil er die Wahrheit sagt: Top-Journalist wandert aus
Beide sind Journalisten, Beide haben gute Bücher geschrieben. Beide haben bei wichtigen linientreuen Medien gearbeitet, bei denen sie heute keine Chance mehr haben. Sie sagen nämlich gern, was Sache ist. Aber Klartext ist bei den Grossen dieser Branche nicht mehr gefragt.
Beide sind nicht einverstanden, wie sich die Dinge in Deutschland entwickeln. Sie wollten nicht untätig zusehen. Deshalb haben beide eine Partei gegründet. Hier ist erstmal Schluss mit den Gemeinsamkeiten. Denn...
Einer hat schon begriffen, dass eine Partei nichts ändert. Der andere
wird diese Erfahrung spätestens bei der nächsten Wahl machen!
Hier ist die Rede von Oliver Janich und Christoph Hörstel. Janich ist Autor so wichtiger Bücher wie »Das Kapitalismus-Komplott« oder »Die Vereinigten Staaten von Europa«, beide sehr lesenswert! Das Ende seiner Mainstream-Karriere begann meines Wissens damit, dass er es irgendwie schaffte, bei Focus Money einen Bericht ins Blatt zu bringen, der einige verbotene Fragen zur offiziellen Version über die Anschläge von New York stellte. Das ist in Deutschland verboten.
Janich gründete 2009 die »Partei der Vernunft«, die wegen ihres libertären Programms für die staatlichen Medien einfach nicht existierte. 0,1 Prozent bei der Bundesagswahl 2013 waren die logische Folge. Später trat er als Vorsitzender zurüick.
Gut bezahlte Arbeit fand Oliver Janich in Deutschland nicht mehr, und das Leben in München ist teuer. Da fasste er den Entschluss, der sein Leben radikal veränderte ... er verliess sein Land, in das heute so viele einwandern – und wanderte aus !!!
Jetzt lebt Oliver Janich auf den Philippinen – in einem
Bungalow zum Preis eines guten Gebrauchtwagens
Sein neues Zuhause ist ein Haus am Meer. Es steht in einer kleinen privaten Anlage auf der Insel Tablas, die nur dreimal in der Woche von Manila aus angeflogen wird. Vom Geld, das in München knapp wurde, lebt er hier sehr, sehr gut. Für zwei Dollar bringen ihm Fischer frische Fische ins Haus, die mehrere Tage reichen.
In einem Nuoviso-Video nach den Risiken eines solchen Schritts befragt, sagte er: »Es gibt ein Risiko beim Auswandern, und es gibt das Risiko, in Deutschland zu bleiben...«
Hier missfallen ihm unter anderen die Lügenpresse und die Lügner in der Politik, aber er sieht auch positive Entwicklungen: die Tatsache nämlich, dass sich Politik und Medien immer weiter von den Bürgern entfernen. Dadurch, sagt er...
... merken in Deutschland immer mehr,
dass der Staat das Problem ist !!
An seinem neuen Wohnort schätzt er ausser den niedrigen Kosten und der wunderschönen Lage am Meer die Tatsache, dass sich die Regierung in Manila so wenig wie nur möglich ins Leben der Menschen einmischt.
Christoph Hörstel ist noch nicht so weit. Der 59 Jahre alte Parteigründer (»Deutsche Mitte«) und Streiter für ein ehrliches Finanzsystem berichtete 14 Jahre für die ARD aus dem Nahen Osten, den USA, der Ukraine, aus Afghanistan, dem Irak und Iran. Seine kritiscen Standpunkte sehen Sie am besten, wenn Sie sich diesen Vortrag in der Schweiz ansehen: Für alle, die sich nicht die 82 Minuten Zeit nehmen wollen, hier seine Thesen im Schnelldurchlauf...
–– Hörstel erklärt der Finanz- und Konzernmafia den Krieg, und dem Kartell aus Politik und Medien.
–– Hinter allen grösseren Anschläge von Terroristen steckten internationale Geheimdienste
–– Westliche Regierungen mit den USA an der Spitze betrieben Terrormanagement als Vorwand für Militäraktionen.
–– Der Euro war für ihn von Anfang an als Betrugsmodell geplant, um Deutschland bluten zu lassen.
–– Wir haben fünf Mafia-Kartelle: Finanzen, Medien, Energie, Rüstung und Pharma-Chemie-Gesundheit-Nahrung.
–– Geschäftsmodell der Finanzmafia sei es, Geld zu erfinden und darauf ZinsenMafia-Schutzgeld zu kassieren.
–– Krieg wird Dauerzustand. Egal wer gewinnt. Wichtig ist, ihn am Laufen zu halten und Chaos zu säen.
Soweit in groben Zügen Hörstels Position. Er sieht die Zeit gekommen, wo nach dem Grundgesetz das Recht auf Widerstand greift. Das ist der Punkt, ab dem ich ihm nicht mehr wirklich folgen kann. Wie so oft habe ich auch bei ihm ein Problem, wenn’s um Lösungen geht. Schau’n wir mal...
–– Ethik sei die Lösung für alles – aber wo soll die plötzlich herkommen? Unsere Macht sei der Überlebenswille, unsere Kraft der Glaube, der Berge versetze. Nur ... wie soll das praktisch gehen?
–– Wir brauchen ein neues Finanzsystem, müssen aus dem Euro raus, die Korruption beenden, verkrustete Strukturen aufbrechen, die aggressive Aussenpolitik stoppen, Parteien, Institutionen, Sicherheitskräfte reformieren. Alles richtig, Es liest sich wie ein Wunschzettel zu Weihnachten...
Aber wo ist der Weihnachtsmann,
der uns das bringt?
–– Wie müssen uns in kleinen Gruppen vernetzen, dezentral organisieren (weil Spitzenleute gern mal in einen Autounfall verwickelt werden), uns nur persönlich treffen ohne Email und Telefon, immer legal bleiben. Alles richtig. Und was tun wir dann?
–– Ganz wichtig: Es geht nur mit anderen Ländern gemeinsam. In Deutschland, Österreich und der Schweiz warten schon viele Menschen auf den Startschuss, sagt er. Daneben denkt er an die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, an die Blockfreien-Bewegung und die Alba-Gruppe mit Venezuela, Kuba, Bolivien, Nicaragua und allerlei karibischen Inselstaaten.
Diese Gruppe, in der Handelsware statt in Dollar in Sucre verrechnet wird, war 2004 eine Initiative von Hugo Chavez. Sie wissen schon ... der Mann, der das reiche Venezuela international isolierte und bis zu dem Punkt ruinierte, dass es nicht mal mehr Klopapier ohne Beziehungen gibt.
Heute, sagt Hörstel, werden wir nicht unterdrückt, wie früher in der DDR oder bei Adolf. Um fünf Uhr früh Schläge an die Tür und Abholen, das läuft nicht mehr (Anmerkung: Ausser es ist die Steuerfahndung, wie Herr Zumwinkel bestätigen kann. Aber das ist eine andere Geschichte).
Hörstel: Statt unterdrückt werden wir heute verführt.
Wer das verstanden hat, muss sein Leben ändern!
Da hat er recht. Aber das bringt uns zu einem neuen Problem: Wer lässt sich nicht gerne verführen?
Nur wenige Menschen sind bereit, ihre alles andere als perfekte, aber erträgliche Gegenwart gegen die Unsicherheit einer vielleicht besseren Zukunft einzutauschen. Wenn wir die Wahl haben zwischen gewohntem westlichen Lebensstil, notfalls auf Pump, und einem Leben in einer moralisch vielleicht besseren Welt, aber immer auf der Suche nach Klopapier ... da habe ich eine leise Ahnung, wie diese Wahl ausfallen würde.
Ich bin sicher, da muss es andere, bessere Lösungen geben. Sie als Leser von »Leben im Ausland« wissen, was ich meine. Oliver Janich weiss es auch.
Norbert Bartl, Leben im Ausland